www.mz-web.deDessau-Roßlau, 19.09.2008
Ziegelsteine für den Neuen Wasserturm

Mit zehn Euro kann jedermann beim Wiederaufbau des Dessauer Wahrzeichens helfen

VON HEIDI THIEMANN
 
Dessau/MZ. Am Montag werden die ersten Wetten abgeschlossen. "Wetten, dass Sie es nicht schaffen, innerhalb von sechs Tagen 100 Ziegelspender zu gewinnen?" wird Hans Tobler dann ganz in Manier von Thomas Gottschalk fragen. Tobler ist nicht nur Chef der Dessauer Stadtwerke, sondern auch Vorsitzender des Wasserturmvereins, der sich um die Rettung des Neuen Wasserturm am Lutherplatz bemüht. Und hat mit dem Citynet-Verein die Spendenaktion "10 Euro für einen Ziegel" initiiert. Ab 22. September bis Weihnachten wird deshalb wöchentlich in je drei Geschäften der Dessauer Innenstadt die Kundschaft zur Ziegel-Spende aufgerufen.
 
Den Anfang machen das Angel- und Jagdsportgeschäft Dewess in der Friedrich-Naumann-Straße, Elektro-Peters in der Kavalierstraße und die Frank Vetter Wohnen GmbH in der Poststraße.
 
Mit der Wette, sagt Tobler, wolle er die Motivation der Geschäftsinhaber erhöhen. Denn sollten die 100 (und gern auch mehr) Kunden werben, dann nämlich lösen die Stadtwerke ihre Wettschuld ein.


Der Vereinsvorsitzende Hans Tobler zeigt das Goldene Buch, in das die Spender der "10 Euro für einen Ziegelstein" eingetragen werden.
FOTO: LUTZ SEBASTIAN

"Der Betrag", verspricht er, "wird auf die nächsten 500 oder 1 000 Euro aufgestockt." Geht die Rechnung auf, dann könnten am Ende der Aktion bis zu 60 000 Euro an Spenden eingeworben werden.
 
Jeder Spender bekommt übrigens eine Urkunde und eine Spendenbescheinigung. "Außerdem werden die Spender in das Goldene Buch unseres Vereins eingetragen", sagt Tobler. Später wird das im sanierten Objekt an exponierter Stelle ausliegen.
 
Aber das ist noch Zukunftsmusik. Denn mehr als zwei Millionen Euro werden gebraucht, um den Turm zu sanieren. Für die Notsicherung - und damit ein neues Dach - sind 250 000 Euro veranschlagt. Jede "10 Euro für einen Ziegelstein" helfen im wahrsten Wortsinne beim Dachdecken.
 
Die Dachkonstruktion muss erneuert werden und 20 000 Biberschwänze aus Ton sollen noch in diesem Jahr den Wasserturm vor eindringendem Regen und weiterem Verfall schützen.


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