www.mz-web.deAnhaltKurier, 21.01.2010
Dachziegel-Aktion für den Wasserturm wird fortgesetzt

Förderverein setzt sich für das Jahr 2010 ehrgeizige Ziele - "Es ist erstaunlich, dass die Spendenbereitschaft nicht abreißt"

VON STEFFEN BRACHERT

 
Lutz Wenger von der S + B GmbH übergibt einen 500-Euro-Scheck an den Förderverein des Wasserturms. (FOTO: SEBASTIAN)

DESSAU/MZ Der Förderverein für den Wasserturm am Lutherplatz will im neuen Jahr 2010 alte Ziele erreichen. "Unser Ehrgeiz ist es, in diesem Jahr die Spitze und die vier Türme des Wasserturms zu sanieren, ihn begehbar und für temporäre Ausstellungen nutzbar zu machen", erklärte am Mittwoch Hans Tobler, Stadtwerke-Chef und Vorsitzender des Fördervereins. Der Anlass war ein guter: Lutz Wenger, der Geschäftsführer der Dessauer S + B GmbH, überbrachte einen Scheck in Höhe von 500 Euro.
 
"Es ist erstaunlich", sagte Tobler, "dass die Spendenbereitschaft der Dessauer nicht abreißt." Vorigen Herbst hatte der Förderverein die Arbeiten am Wasserturm aus Geldmangel einstellen müssen, weil sich die Kosten dramatisch erhöht hatten.

520 000 Euro sind nach aktuellen Schätzungen notwendig. 270 000 Euro wurden bislang investiert. Mit Fördermitteln des Landes, mit Geldern der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Lotto Toto. Der Rest sind kleinere Spenden, die auf einem besonderen Weg eingeworben wurden.
 
2008 schon hatte der Förderverein die Aktion "Ziegel für den Wasserturm" gestartet. Mit einem Beitrag von 10 Euro sollte sich jeder Dessauer einen symbolischen Dachziegel kaufen - und damit gleichzeitig die Sanierung des markanten Wahrzeichens der Stadt unterstützen. 1 829 Dachziegel wurden im vorigen Jahr von 298 Dessau-Roßlauer Bürgern, ansässigen Unternehmen und auswärtigen Wasserturmfreunden verkauft und spülten 18 290 Euro in die klamme Kasse. Diese Bilanz präsentierte am Mittwoch Fördervereinschef Tobler und kündigte zugleich an, die Dachziegelaktion 2010 fortzusetzen. Immerhin fasst das Dach des Wasserturms 19 000 Ziegel.
 
44 Ziegel wurde in den ersten beiden Januar-Wochen 2010 schon gekauft. Zehn zum Beispiel von Oberbürgermeister Klemens Koschig. 25 von den Zahnärzten Claudia und Steffen Udet. Mit den 50 Ziegeln von S+B-Geschäftsführer Lutz Wenger wird das bisherige Ergebnis mehr als verdoppelt.
 
Das gibt Zuversicht, zumal Tobler von vielen positiven Gesprächen mit Unternehmern der Muldestadt berichtet. Die werden derzeit gezielt vom Förderverein angesprochen, um monatlich kleinere Beträge zu spenden. "Monatlich 20 Euro sind nach fünf Jahren auch 1 200 Euro", rechnete Tobler vor. Ziel ist es, die langfristig akquirierten Beträge kurzfristig von einer Bank abzurufen, um nach dem Ende des Winters wieder mit den Bauarbeiten beginnen zu können.
 
Am 2. Februar ist die Mitgliederversammlung des Vereins geplant. Dort soll auch noch einmal das Thema Schenk- und Leihgemeinschaft diskutiert werden. Die Mitglieder sollen bei der Finanzierung des Projekts mithelfen. Hoffnungen ruhen zudem auf Land und Stadt. "Ohne Fördermittel", machte Wilhelm Kleinschmidt, der zweite Vorsitzende des Fördervereins, klar "ist das Projekt nicht zu stemmen." Nach einigen Absagen ist der Verein wieder leicht optimistisch. "Es gibt Signale", sagte Kleinschmidt, "dass noch einmal etwas Geld für die Notsicherung des Wasserturmes locker gemacht wird."
 
Für die Dachziegel-Aktion gibt es bei der Stadtsparkasse das Spendenkonto 30 14 84 88. Die Bankleitzahl ist 800 535 72. Kontoinhaber ist der Förderverein.


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