www.mz-web.deAnhaltKurier, 22.04.2010
"Monumente" wirbt für Dessauer Wahrzeichen

Magazin für Denkmalkultur würdigt die Bemühungen um den Neuen Wasserturm.
Förderverein ist weiter auf der Suche nach Sponsoren.

VON ANNETTE GENS

Dessau/MZ - Hoffnung auf eine Million Euro hat Hans Tobler, Vorsitzender des Vereins zur Förderung und Erhaltung des Neuen Wasserturms, nicht. Doch schön wäre es schon, würde der Hilferuf, der in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift "Monumente" gedruckt und in einer Auflage von 170 000 Zeitungen verbreitet worden ist, in Deutschland erhört. Ähnlich wie beim Wörlitzer Eichenkranz.
 
Als auf diesen im deutschlandweit vertriebenen Magazin für Denkmalkultur aufmerksam gemacht worden war, griff eine anonyme Spenderin aus dem Bayrischen dem Förderverein Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs erheblich unter die Arme... Jetzt beschreibt "Monumente", wie man sich in Dessau um ein ganz besonderes Wahrzeichen und altes Industriedenkmal bemüht, obwohl das Geld dafür vor Ort knapp ist...
 
Auf das Dessauer Industriebauwerk und auf die Mühen für dessen Erhalt war "Monumente" nicht zuletzt durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz aufmerksam geworden. Diese stellte letztes Jahr für die Dacharbeiten 25 000 Euro bereit, anerkannte mit dem Zuschuss den Wert des 64 Meter hohen Turms, der vor 114 Jahren von Stadtbaurat Paul Engel "als Blickfang im südlichen Teil der Stadt komponiert worden ist".


Der Wasserturm.    (FOTO: Archiv)

In dem Beitrag wird nahe gebracht, was in der Stadt längst bekannt ist, aber auch, dass der Förderverein das Projekt weiter intensiv verfolgt. "Wir werden Wege finden, die Sanierung des Turms zu vollenden", gibt sich Tobler zuversichtlich.
 
Eine Reihe von Gesprächen hat der Vereinsvorsitzende diesbezüglich schon geführt. Vor allem mittelständische Unternehmen der Stadt sollen für Sponsoringverträge gewonnen werden und "stehen unserer Bitten positiv gegenüber". "Vielleicht gelingt uns auf diesem Wege, die vier Ecktürmchen und die Laterne zu vollenden", hofft TobIer und erinnert daran, dass die Dacharbeiten mehr finanzielle Mittel erfordert hatten, als zunächst veranschlagt waren. Die Erkerturmdächer mussten deshalb bis auf weiteres eingelagert werden.
 
Tobler verweist auf einen Brief an die Mitglieder des Vereins. Darin wird für die Gründung einer Schenk- und Leihgemeinschaft geworben. Ziel ist zunächst, eine Gemeinschaft mit 30 Mitgliedern zu gründen, die sich verpflichtet, über einen Zeitraum von fünf Jahren monatlich 20 Euro für die Sanierungsarbeiten zu spenden. Mit. Gründung der Gemeinschaft würde der Verein ein Darlehen absichern können.
 
Die Gerüste am Wasserturm sind vorerst abgebaut, was nicht heißt, dass das Projekt still steht. Das Terrain um den Wasserturm ist beräumt worden. Momentan werden Medien im Innenraum verlegt. Ziel ist es zunächst, die untere Etage des Turms so zu gestalten, dass er begehbar wird - und das vielleicht schon in diesem Jahr.
 
Der Förderverein hat seinen Optimismus noch nicht verloren. Ihm ist aber auch bewusst, dass Leihgemeinschaft und Sponsoring nur zwei Säulen sind, auf die der Verein bauen kann. "Wir sind auf Mittel aus dem Stadtumbau Ost angewiesen", bekräftigt Tobler. Im vorigen. Jahr war der Förderverein diesbezüglich vertröstet worden.


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