www.mz-web.deAnhaltKurier, 04.11.2010
Unternehmen greifen Verein unter die Arme

30 Firmen spenden für Dessauer Wahrzeichen und wünschen, dass Bauarbeiten bald starten.

VON ANNETTE GENS

DESSAU/MZ Im Frühjahr 2010 wurden die Gerüste abgebaut. Dass sie möglichst im nächsten Frühjahr wieder am neuen Wasserturm stehen, wünscht sich nicht nur der "Verein zur Förderung und Erhaltung des Neuen Wasserturms", sondern das wünschen sich auch Dessauer Unternehmen. 30 Spendenzusagen von Firmen liegen dem Verein inzwischen vor.
 
Vier Firmen haben am Mittwoch symbolisch dem Verein zur Seite gestanden. Je 1 000 Euro schießen Medimax, Pumpen-Schröter, die Ingenieurgesellschaft Geo-Metrik und Ex-Rohr für die weiteren Sanierungsarbeiten am Wahrzeichen des Dessauer Lutherplatzes zu. Verbunden ist damit ihre Hoffnung, dass die Bauarbeiten bald weitergehen und der Wasserturm genutzt werden kann.
 
Wie dringend ein Baufortschritt wirklich ist, zeigt ein Blick in den Bauch des Wasserturms. Das Dach ist noch nicht so dicht, wie es sich der Förderverein gewünscht hätte. Taubendreck liegt auf dem Boden zwischen den Grundkonstruktionen der vier Türmchen, die der Förderverein möglichst im nächsten Jahr an die gewohnten Positionen hieven lassen will. - Wenn denn die finanzielle Seite grundlegend geklärt ist.
 
Aus dem Topf des Stadtumbaus sind für den Baufortschritt am Lutherplatz insgesamt 150 000 Euro zugesagt. "Seit vorgestern wissen wir, dass dieses Fördergeld aber erst ab 2012 im Zeitraum von drei Jahren abrufbar ist", erklärt Wilhelm Kleinschmidt, stellvertretender Vereinsvorsitzender.


 
Dessauer Unternehmen spenden für ein Wahrzeichen. Insgesamt 4 000 Euro wurden am Mittwoch übergeben. (FOTO: MZ)

Es bestünde jedoch noch Hoffnung, diesen Förderzuschuss eher abrufen zu können. "Vielleicht, wenn ein für das kommende Jahr gefördertes Projekt noch etwas Zeit braucht und uns den Vortritt lässt."
 
Fest steht in jedem Fall, die Aktionen zum Erhalt und zur Sanierung des Neuen Wasserturms werden weitergehen. Dafür stehen nicht zuletzt die vier Unternehmensvertreter, die am Mittwoch symbolische Schecks an den Vereinsvorsitzenden Hans Tobler übergaben und damit zum Ausdruck brachten, dass sich eigentlich niemand vorstellen könne, auf dieses Dessauer Gebäude zu verzichten. "Wir sind seit 17 Jahren in der Stadt am Markt und waren in den 1990er Jahren Dessaus erstes Elektro-Fachgeschäft", erinnert Medimax-Filial-Geschäftsführer Lars Rümmler daran, dass sein Unternehmen durchaus bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Für Karl-Heinz Winkler, Geschäftsführer der Geo-Metrix Ingenieurgesellschaft mbH, ist dies nicht die erste Spende. "Wir hatten einige symbolische Dachziegel erworben und spenden in diesem Jahr 1 000 Euro." Es sei nicht ausgeschlossen, dass auch im nächsten Jahr der Wasserturm finanziell bedacht werde.
 
"Wenn wir jetzt Bilanz ziehen, so kommen wir auf ein sehr erfreuliches Ergebnis", meinte Vereinsvorsitzender Tobler, der bei verschiedensten Unternehmen um Sponsoring-Verträge geworben hatte. Die meisten Firmen engagieren sich über die nächsten fünf Jahre mit insgesamt mehr als 80 000 Euro für die Sanierung des Neuen Wasserturms.
 
Beachtung findet das Dessauer Projekt indes auch außerhalb der Region. So veranlasste eine Veröffentlichung in der bundesweit erscheinenden Zeitschrift "Monumente" zahlreiche Leser zu Spenden zugunsten des Neuen Wasserturms. Mehr als 8 000 Euro wurden dabei gesammelt. Herausgeber der Zeitschrift "Monumente" ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die im vergangenen bereits 25 000 Euro Fördermittel bereitgestellt hatte.
 
Dabei wird es nicht bleiben. Der Förderverein plant eine Weihnachtsaktion, schaut Hans Tobler schon einmal einige Wochen voraus. Ein Bild von Dessaus Wahrzeichen im limitierten Druck soll für den guten Zweck verkauft werden. Der Erlös aus der Weihnachtsaktion sei gut angelegt.


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